Oralchirurgie
Operative Entfernung von Weisheitszähnen
Das normale Gebiss des Erwachsenen besteht auf jeder Kieferseite aus zwei Schneidezähnen, einem Eckzahn, zwei Vorbackenzähnen und insgesamt drei Backenzähnen. Der Weisheitszahn ist der dritte dieser Backenzähne und liegt in der Mundhöhle am weitesten hinten. Es ist derjenige Zahn, der in der Wachstumsphase als letzter Zahn gebildet wird. Seine Entwicklung ist häufig erst im Erwachsenenalter abgeschlossen. Bei den meisten Menschen reicht der Platz im Kiefer für diese Weisheitszähne nicht aus, so dass sie sich
häufig nicht korrekt in die Zahnreihe einordnen können. Die Zähne bleiben dann ganz oder teilweise im Kiefer eingeschlossen, man bezeichnet diesen Zustand als „retiniert“ (zurückgehalten).
In der Folge kann es zu Schlupfwinkelinfektionen (sog. Dentitio difficilis), einer Karies oder Wurzelentzündung am Zahn, einer Behinderung des Nachbarzahnes mit Auflösung des Knochees oder auch Zystenbildung kommen. Eine operative Entfernung ist dann oftmals notwendig.
Wurzelspitzenresektionen
Entzündungen des Zahnmarks d. h. des inneren Weichgewebeanteils
des Zahnes (der sog. Zahnpulpa) stellen
eine der häufigsten Ursachen von Zahnschmerzen dar. Diese Entzündungen entstehen durch die Ausbreitung einer Karies und das damit verbundene Vordringen von Bakterien bis in den Innenraum des Zahnes (Abbildung links). In den meisten Fällen können diese Entzündungen durch eine Wurzelkanalbehandlung geheilt werden.
Probleme können entstehen, wenn eine Entzündung des Zahninneren auf die Umgebung der Wurzelspitze übergreift. In diesen Fällen kann es zu einer Ausbreitung der Infektion in den Knochenbis und darüber hinaus in die umgebenen Weichteile (Hals) kommen. Bei der Wurzelspitzenresektion werden die infizierte Wurzelspitze und das umgebende Entzündungsgewebe in einem kleinen operativen Eingriff entfernt, um solchen Krankheitsbildern vorzubeugen.
Parodontalchirurgische Eingriffe
Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis muß die gründliche und schonende Reinigung der Zahnwurzeloberflächen und Taschen erfolgen. Darüber hinaus können wir mit mikrochirurgischen Operationstechniken das Zahnfleisch gezielt und schonend eröffnen, um die bakteriellen Ablagerungen auch unter dem Zahnfleisch zu entfernen. Gleichzeitig kann zurückgebildetes Knochengewebe regeneriert oder mit Ersatzmaterial wieder aufgebaut werden. Diese Verfahren werden auch unter dem Begriff "gesteuerte Geweberegeneration", kurz GTR, zusammengefaßt.